Seligsprechung
Feierlichkeiten am 15.9.2019
Begrüßung durch Bischof Georg Bätzing
»Herzlich begrüße ich Sie alle zur Feier der Seligsprechung von P. Richard Henkes, auch in der Gemeinschaft der Pallottiner. Wir freuen uns, dass wir mit so vielen Gästen hier in Limburg und mit Kardinal Koch, als Gesandten des Heiligen Vaters, die Seligsprechung feiern können, das ist ein ganz besonderer Tag für uns. Grüßen möchte ich alle Menschen an den Bildschirmen und an den Radiogeräten, hier in Deutschland, aber auch ganz besonders in Polen und Tschechien. Sie verfolgen alle die Übertragung mit und im Gebet sind wir miteinander eng verbunden, über alle Sprachgrenzen hinweg. Ich wünsche uns einen guten besinnlichen Gottesdienst. Bitten wir gemeinsam um die Seligsprechung von P. Richard Henkes und um unseren Beistand in unserer Zeit.«

Seligsprechung im Dom zu Limburg durch Kurt Kardinal Koch von Rom

Bitte um die Seligsprechung an Kurt Kardinal Koch, den Vertreter des Heiligen Vaters

Liturgische Einführung des Kardinals

Vita (Kurze Lebensbeschreibung des Seligen)


Verlesung des apostolischen Schreibens

Bildteppich des Seligen wird enthüllt, begleitet von dem festlichen Lobgesang der Gemeinde „O Gott mit Freude singen wir“

Während des Gesangs erfolgt die Reliquienprozession

Der Kardinal verehrt die Reliquie

Der Bischof und der Postulator tauschen den Friedensgruß mit Kurt Kardinal Koch und anschließend erhalten sie das apostolische Schreiben.

Im Abschluss des Ritus wird das Gloria angestimmt


Lesungen

Evangelium

Predigt

Abschließende Worte des Generaldirektors P. Jacob Nampudakam
Vorgeschichte
Das Generalkapitel der Pallottiner 1947 in Rom befürwortete Seligsprechungsprozesse für die polnischen und deutschen Märtyrer der Naziperiode, zu denen auch P. Henkes namentlich gezählt wurde. Doch dieser erste Impuls versandete völlig, weil die Seligsprechung Vinzenz Pallottis und dreizehn Jahre später seine Heiligsprechung bald alle Aufmerksamkeit auf sich zog. P. Henkes drohte die Vergessenheit. Ein neuer starker Impuls, P. Henkes selig zu sprechen, kam aus den Reihen der ehemaligen Priester-Häftlinge von Dachau nach ihrer Begegnung im Jahr 1980 mit Papst Johannes Paul II. in Fulda. Im Jahr 1985 richtete diese Priestergruppe ein Gesuch an den Limburger Bischof, einen Seligsprechungsprozess für P. Henkes einzuleiten. Doch die Pallottiner konnten sich noch nicht entscheiden, da sie fünf Tote durch die Gewalt der Nazis zu beklagen hatten. Doch einige bildeten zusammen mit Freunden und Verwandten den Richard-Henkes–Freundeskreis. Den Durchbruch bei den Pallottinern brachten zwei Initiativen aus Tschechien. Die erste war die Teilnahme des Bischofs von Plzen František Radkovský an der Gedenkfeier zum fünfzigsten Todestag von P. Richard Henkes in der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar im Jahr 1995. Seine klare Aussage: P. Henkes sollte selig gesprochen werden. Am 17.1.2001 schrieb er im Namen der Tschechischen Bischofskonferenz einen Brief an den Provinzial der Limburger Pallottinerprovinz, in dem diese eine Seligsprechung von P. Richard Henkes befürwortete und ihre Unterstützung dafür versprach. Die Provinzversammlung 2001 nahm mit großer Mehrheit einen entsprechenden Antrag der Hochschule an.
Nach der Einigung zwischen der Bistumsleitung und den Pallottinern und den notwendigen Vorarbeiten fand die feierliche Eröffnung des Bischöflichen Erhebungsverfahrens am 25. April 2003 in der Marienkirche der Pallottiner in Limburg statt, in Gegenwart von Bischof František Lobkowicz von Ostrava-Opava und einer großen Zahl von Gläubigen - darunter 50 Gläubige und 3 Priester aus Strahovice/Strandorf. Auch der letzte lebende deutsche KZ-Priester, Hermann Scheipers, nahm an der Feier teil.
Am 23. Januar 2007 hat der Limburger Bischof mit einem Pontifikalamt in der St. Marienkirche den Abschluss des Bischöflichen Erhebungsverfahrens gefeiert. P. Henkes habe in einer Zeit, als viele umgekippt seien, standgehalten. Er habe das Wort Gottes verkündet, gelegen oder ungelegen. Provinzrat P. Hans Joachim Winkens konnte zu Beginn der Messe neben dem Bischof zahlreiche Teilnehmer aus der Familie und der Heimat von P. Henkes begrüßen. Auch die Pallottiner und ihnen verbundene Laien der Vereinigung waren in großer Zahl angereist, unter ihnen Generalrektor P. Friedrich Kretz aus Rom und der neue Provinzial P. Hans-Peter Becker aus Friedberg/Augsburg. Mit der Übertragung der Akten nach Rom beauftragte der Bischof den Postulator und den früheren Provinzial P. Norbert Hannappel. Mit Dekret vom 13. März 2009 der Kongregation für die Heiligsprechungen wurde die Gültigkeit der Akten anerkannt (Prot. N. 2493-3/07).
Nach der Prüfung der offiziellen Dokumente durch die verschiedenen Gremien der Kongregation ist am 11. Dezember 2018 entschieden worden, Papst Franziskus die Seligsprechung von Pater Richard Henkes zu empfehlen. Diese Empfehlung hat sich der Heilige Vater am 22. Dezember 2018 zu Eigen gemacht und mit einer offiziellen Bekanntmachung die bevorstehende Seligsprechung des Dieners Gottes verkündet (Stand: Dezember 2018).