Dorffrühstück und Autorenlesung in Ruppach-Goldhausen
Das alljährliche Dorffrühstück der Generationengemeinschaft in Ruppach-Goldhausen stand dieses Mal ganz im Zeichen der Seligsprechung von Pater Richard Henkes. Eine Umfrage zum Thema dokumentierte noch einmal das breite Interesse an der bevorstehenden Feierlichkeit. Dass Richard Henkes in seinem Heimatort in aller Munde ist, war überall zu spüren, und so war es eine hervorragende Idee der Veranstalter, im Anschluss an das gemeinsame Frühstück das gerade erschienene Buch „Jetzt erst recht! Pater Richard Henkes – Ein Leben für die Menschlichkeit“ vorzustellen. Dazu war als Ehrengast Pater Leo Wiszniewsky, Rektor des Missionshauses der Pallottiner in Limburg, nach Ruppach-Goldhausen gekommen.
Es war eine besondere Lesung an einem ganz besonderen Ort: Im Pfarrzentrum von Ruppach-Goldhausen, unmittelbar neben dem für die vielen Besucher etwas zu kleinen Pater-Richard Henkes-Saal, stellte Christoph Kloft erstmals sein Buch „Jetzt erst recht! Pater Richard Henkes – Ein Leben für die Menschlichkeit“ der Öffentlichkeit vor. Er erläuterte zunächst das Konzept des Briefromanes und las dann mehrere Passagen, wobei die mehr als hundert Gäste so gebannt zuhörten, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Auch wenn die Einheimischen natürlich längst das traurige Ende der Geschichte „ihres“ Pater Henkes kannten, so waren sie doch sichtlich bewegt durch die emotionale Sprache des Romans und die Art und Weise, in der die historischen Fakten hier aufbereitet wurden. Der Autor lässt das Leben und Sterben des berühmten Sohnes von Ruppach-Goldhausen nämlich größtenteils aus der Perspektive eines „Fräuleins aus Ahrweiler“ erzählen, einer Frau, die Richard Henkes während eines Krankenhausaufenthaltes kennengelernt hatte und mit der er in der Folge einen regen Briefwechsel unterhielt. Dazwischen werden immer wieder Passagen aus Sicht des inhaftierten Paters selbst eingestreut.
In einer Gesprächsrunde, die der Leiter der „Arbeitsgemeinschaft Seligsprechung Pater Henkes“, Gerold Sprenger, moderierte, bezeichnete Pater Leo Wiszniewsky, Rektor des Missionshauses der Pallottiner in Limburg, den Roman deshalb auch als wertvolle Bereicherung zu den bereits existierenden wissenschaftlichen Büchern über Pater Henkes. Für ihn sei das Wichtigste die von Richard Henkes verkörperte Wahrheit, und diese finde sich genau so im Buch wieder. Gerne habe man den Roman deshalb in das Sortiment der Limburger Pallottiner Buchhandlung aufgenommen. Der Autor selbst sagte, er habe mit viel Herzblut an dem Buch gearbeitet und sich bemüht, genau den historischen Tatsachen zu folgen. Durch die Form des Briefromanes sei es möglich gewesen, den Lesern diesen besonderen Menschen, dessen Mut und Rückgrat er bewundere, auf ganz besondere Weise nahezubringen. Er dankte den Pallottinern für ihre Unterstützung, allen voran Professor Manfred Probst, dem Postulator für die Seligsprechung. Gerold Sprenger, der das Buchprojekt ebenfalls von Anfang an unterstützt hatte, ergänzte, dass der Roman auch ihm sehr nahegegangen sei. Trotz des traurigen Ausgangs sei die bevorstehende Seligsprechung ein Grund zur Freude und zum Feiern und er lud die ganze Gemeinde zur Mitwirkung ein.
Die Lesung fand statt im Anschluss an das große Dorffrühstück, zu dem die Generationengemeinschaft Ruppach-Goldhausen lebenswert e.V. auch in diesem Jahr wieder am letzten Sonntag in den Sommerferien eingeladen hatte. Das Küchenteam präsentierte im sommerlich sehr schön dekorierten Pfarrzentrum auch optisch ein herausragendes Frühstücksbuffet, bei dem es an nichts fehlte. Initiator Gerold Sprenger verglich den Service mit dem eines 4-Sterne-Hotels. Sein Dank galt den Helferinnen und Helfern, die eine solche Veranstaltung erst möglich machten.
Zur Überraschung der Frühstücksgäste wurden sie in das Zentralprojekt „Einer muss das sein, es zu sagen“ der Seligsprechung von Pater Richard Henkes einbezogen und hatten Gelegenheit, ihre Sichtweise und die Übertragung ins Heute auf einem Fragebogen zu dokumentieren. Sprenger zeigte sich erfreut, dass die überwiegende Mehrheit – fast 90 % - einen hohen Stellenwert in der Seligsprechung von Pater Henkes sehen. Noch mehr der Befragten sagten, dass die Eigenschaften von Pater Henkes in der heutigen Zeit dringend vonnöten sind.
Herausgegeben von der Generationengemeinschaft Ruppach-Goldhausen lebeswert e.V. | Fotos: G. Sprenger