Personen
Die wichtigsten Personen im Leben des Richard Henkes sind seine Eltern. Während er selbst in Briefen an seine Obern über religiöse Fragen nur zurückhaltende Aussagen macht, schreibt er seinen Eltern offen über religiöse und auch politische Fragen, wobei die Mutter mehr für die religiösen, der Vater mehr für die politischen Themen zuständig war. Von den acht Geschwistern samt ihren Familien spielen seine älteste Schwester Maria, seine jüngste Schwester Regina und sein Bruder Hugo, der sich in Breslau niedergelassen hatte, wichtige Rollen. P. Henkes hatte zeitlebens eine enge Bindung an seine Familie, die sich auch in Postkarten und Briefen darstellt. Für die Zeit bis zu seiner Priesterweihe spielte P. Josef Kentenich eine bedeutende Rolle für den jungen Richard, sowohl als Seelenführer als auch als Begründer der Marianischen Kongregation von Schönstatt. In der Zeit seiner Lehr- und Seelsorgstätigkeit an verschiedenen Orten wird eine zunehmende Distanz zwischen den beiden spürbar. Das gilt auch, wie Zeugen bestätigt haben, für ihren gemeinsamen Aufenthalt im KZ Dachau.
Zu den bedeutsamen Personen gehört auch Paula Miketta aus Strandorf, die während der KZ-Zeit die von P. Henkes beauftragte Verantwortliche für die Postverteilung war. Eine zentrale Figur während seiner Gefangenschaft: über Paula Miketta ging die Post für Henkes von Familie und Freunden nach Dachau und über sie gingen die Antworten von Henkes zurück an die Außenwelt.
Für sein Wirken im Deutschen Osten war Generalvikar Josef Martin Nathan von überragender Bedeutung. Dieser war verantwortlich für den deutschsprachigen Anteil der Erzdiözese Olmütz mit Sitz in Branitz. Josef Martin Nathan gewann bald Vertrauen zu P. Henkes und übertrug ihm ab 1935 regelmäßig Exerzitien für Frauen und Mädchen im Exerzitienhaus St. Josef in Branitz. Ab 1940 gehörte P. Henkes zu einer etwa dreißigköpfigen Gruppe von Welt- und Ordenspriestern, die nach der Beschlagnahmung von St. Josef kurzfristig angesetzte Exerzitien oder Einkehrtage in den Pfarreien hielten.