Pallottinerpater Richard Henkes

Pfingsttreffen 2017 der Henkes-Freunde in Strahovice

Liebe Henkes-Freunde,

P. Richard war sehr heimatverbunden. Er hing an seiner Familie und dem Landstrich, wo er aufwuchs, dem Westerwald. Dennoch fand er in den Jahren vor seiner Inhaftierung durch die Gestapo eine "zweite Heimat" im heutigen Tschechien. Eines seiner Vermächtnisse: eine tiefe Freundschaft, die zwischen den Menschen seines Heimatdorfes Ruppach-Goldhausen und dem tschechischen Strahovice.
Regelmäßig besuchen sich Abordnungen der beiden Gemeinden zu Pfingsten. 2017 machten sich die Westerwälder auf den Weg. Gerd Gerlach begleitete die Henkes-Freunde mit der Kamera. Wir nehmen Sie mit auf die Reise.

Dreiundzwanzig Henkes-Freunde aus Ruppach-Goldhausen machen sich am 1. Juni 2017 auf den Weg nach Strahovice. Die Stimmung ist vorfreudig, die Reiselust groß. Mit dem Bus geht es für die Westerwälder auf nach Tschechien. Eine lange Fahrt liegt vor ihnen. Aber auch ein erster Höhepunkt: ein Zwischenstopp mit Übernachtung in Bad Schandau im Elbsandsteingebirge. Der ehemalige Bürgermeister des Ortes Ruppach-Goldhausen, Gerold Sprenger, berichtet: "Bei bestem Wetter konnten sich die Ruppach-Goldhausener im Rahmen einer Stadtführung den Kurort erschließen und auch den historischen Personenaufzug besichtigen und nutzen. Am späten Nachmittag ging es dann zur Bastei, dem Wahrzeichen des Elbsandsteingebirges schlechthin. Bizarre Felsformationen wurden teils auf schmalen Eisenstegen umrundet um die tollen Aussichten zu genießen; von der Bastei fällt ein schmales Felsriff über 194 m steil zur Elbe ab.“

Am Donnerstag vor Pfingsten waren die Westerwälder aufgebrochen. Die lange Strecke nach Tschechien unterbrachen Sie mit einem Übernachtungsaufenthalt in Bad Schandau. Gut ausgeruht ging die Truppe am nächsten Morgen an Deck des historischen Schaufelraddampfers „Pirna“.

Nach Rathen sollte es gehen. Immer im Blick: die malerische Flusslandschaft der Elbe. Eine Augenweide ober halb der Augenhöhe: die Festung Königstein.
In Rathen angekommen, ging es für die Reisenden sofort auf Weiterfahrt. Der heimische Bus wurde bestiegen und das Navi auf „Strahovice“ eingestellt. Es wurde Zeit für ein Wiedersehen mit Freunden!

Strahovice. In der tschechischen Gemeinde im „Hultschiner Ländchen“ hatte P. Richard seine zweite Heimat gefunden. Und irgendwie erhält man den Eindruck, dass auch die Henkes-Freunde aus Ruppach-Goldhausen in diesem Ort liebgewonnener Menschen „angekommen“ sind. Am dritten Tag ihres Besuches ließen sich die Westerwälder von ihren Gastgebern in die wunderbare Umgebung entführen. Auf dem Programm: das Gestüt Rothschildův dvůr (Rothschilds Hof) in Bělá, die Kneipp-Anlage, historische Jagdhäuser und die Forellenfarm. Wieder zurück in Strahovice wurde am Nachmittag, in der Kapelle der Jungfrau Maria von Schönstatt, Pater Richard Henkes gedacht.

Geselligkeit, vor allem in kulinarischer Form, wird bei den Begegnungen zwischen den Henkes-Freunden aus Ruppach-Goldhausen mit den Freunden aus Strahovice nicht nur groß geschrieben, sondern auch groß – und rustikal – zelebriert. So ging es am Pfingstsamstag nach einem kurzen Spaziergang zur Hütte Královna (Königin). Live-Musik und regionale Köstlichkeiten begleiteten einen Abend im Zeichen der innigen Verbundenheit.

P. Richard Henkes hat viele Jahre nach seinem Tode Menschen aus seiner Westerwälder Heimat Ruppach-Goldhausen und aus seiner zweiten Heimat, dem tschechischen Strahovice, zusammengeführt. Seit mehr als vierzehn Jahren treffen sich die Menschen aus den beiden Orten. Inzwischen gibt es sogar eine offizielle Gemeinde-Partnerschaft. Henkes sei Dank! Und so trafen sich die Henkes-Freunde am Morgen des Pfingstsonntag zu einem Gottesdienst ganz im Gedenken an P. Richard. Der frühere Bürgermeister von Ruppach-Goldhausen, Gerold Sprenger, erinnert sich:
„Pfarrer Vlastimil Krajčovič und Pfarrer Michael Kohlhaas gestalteten die Messe so, dass beide Sprachgruppen dem Verlauf folgen konnten. In seiner Festpredigt stellte Pfarrer Vlastimil Krajčovič die Bedeutung eines jeden Einzelnen und die Möglichkeiten des persönlichen Beitrags – jeder nach seinen Gaben – in den Vordergrund und stellte dabei die Vorbildfunktion von Pater Richard Henkes besonders heraus.“

Eine deutsch-tschechische Freundschaft, die hat durch P. Richard Henkes tiefe Wurzeln geschlagen. Symbolisch manifestierten Ruppach- Goldhausener und Strahovicer diese gewachsene Verbindung durch das gemeinsame Pflanzen eines Westerwälder Bäumchens am Pfingstsonntag. Gerold Sprenger, ehemaliger Bürgermeister von Ruppach-Goldhausen:
„Am Gedenkstein an Pater Richard Henkes vor der Pfarrkirche St. Augustinus hob Ortsbürgermeister Klaus Henkes in seiner Ansprache die Bedeutung eines freiheitlichen Europas und das Miteinander hervor, dabei kann das Tun und Handeln von Pater Richard Henkes Richtschnur sein. Ein von der Kirchengemeinde Ruppach-Goldhausen mitgebrachter Buxbaum wurde gemeinschaftlich am Denkmal gepflanzt.“

Wir wissen: P. Richard Henkes war sehr heimatverbunden. Zeugen berichteten sogar von starkem Heimweh, das vor allem den jungen Henkes so manches Mal bitterlich plagte. Dass er im tschechischen Strahovice eine zweite Heimat fand, einem Ort, an dem er sich offenbar wohlfühlte, scheint somit eine wunderbare Fügung. Und wenn ihn das Heimweh packte, so haben ihm bestimmt die von Zeit zu Zeit eintreffenden Päckchen mit Wäller Leckereien ein wohliges Bauchgefühl verschafft. Was das bedeutet, erfuhren am Pfingstsonntag auch die tschechischen Gastgeber anlässlich des Freundschaftstreffens.

Der letzte Tag in Strahovice, er stand für die über die Grenzen hinweg zusammengeführten Henkes-Freunde ganz im Zeichen der Westerwälder Kulinarik und – THEAtralik! Zumindest, was den gesanglichen Darbietungsgeist betrifft, den die Ruppach-Goldhausener äußerst temperamentvoll zur Schau stellten. Sie nahmen ihre Gastgeber mit auf eine musikalische Reise durch Deutschland – und landeten letztendlich in Tschechien.

Vier Tage verbrachten die Henkes-Freunde aus Ruppach-Goldhausen bei lieben Menschen aus ihrer Partnergemeinde in Strahovice, wo P. Richard in den letzten Jahren seines Lebens lebte und wirkte. Vier Tage der intensiven Begegnung, der gemeinsamen Erlebnisse und der interkulturellen Verständigung – auch ohne große Worte. Was P. Richard Henkes hier nachhaltig bewirkt hat, ist historisch betrachtet ein starkes Vermächtnis. Henkes hat durch sein eindrucksvolles Wirken in Strahovice – Jahrzehnte nach seinem Tod im KZ Dachau - Menschen zusammengeführt. Menschen, die sich vielleicht mit Worten nicht unbedingt verständigen können, sich jedoch dennoch verstehen – mit Herz und Gefühl. Da ruft solch ein Abschied nach vier gemeinsamen, schönen Tagen doch ein wenig Wehmut hervor. Aber nur für kurze Zeit: 2019 gibt es wieder den Gegenbesuch der Strahovicer in Ruppach-Goldhausen. Zu Pfingsten natürlich. Denn diese Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden hat inzwischen Tradition(en). Henkes sei Dank!


Videos:
Kamera/ Schnitt: Gerd Gerlach
Sprecherin: Ursula Gerlach

Text:
Angela Marlier

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