Pallottinerpater Richard Henkes

Pater Henkes im Mainzer Landtag


„Wir brauchen Menschen, die Missstände ansprechen!“

Erstmals nach Corona gab es in Mainz wieder „Theater im Landtag“. Aufgeführt wurde am 16. März das Ein-Mann-Stück „ABGERUNGEN“ von Boris Weber. Es geht um das Leben und die Botschaft von Pater Richard Henkes. Rund 80 Gäste waren der Einladung des Landtagspräsidenten Hendrik Hering gefolgt. Er verwies in seiner Begrüßung auf die jüngste Memo-Studie, nach der in deutschen Familien kaum oder eher beschönigend über die Nazi-Zeit gesprochen wird. Und er machte darauf aufmerksam, dass immer weniger Menschen auf der Erde in freiheitlichen Demokratien leben und die autokratischen Systeme zunehmen. Umso mehr habe er Achtung vor einem Mann wie Richard Henkes. Hendrik gab zu, dass er als Westerwälder den Pater aus Ruppach-Goldhausen bis zu dessen Seligsprechung im September 2019 nicht gekannt habe. Jetzt aber sei er froh, diesem Mann im Landtag eine Bühne zu geben. „Wir brauchen Menschen, die für andere Partei ergreifen, wenn sie ausgegrenzt werden, die Missstände ansprechen, wenn Grundrechte eingeschränkt werden“, betonte der Landtagspräsident. Weiter sagte Hendrik: „Vor dem Hintergrund, dass unweit von Deutschland ein grauenhafter Krieg tobt, müssen wir dankbar sein, dass wir in einer friedlichen Demokratie leben, ohne Entbehrungen und ohne Angst um das eigene Leben und das unserer Lieben. Demokratie funktioniert allerdings auch nur, wenn wir Haltung zeigen und für demokratische Werte eintreten.“

„Haltung heute“ In diesem Zusammenhang dankte Hendrik Hering P. Hubert Lenz für die Gründung der Stiftung „Haltung heute“, die sich zur Aufgabe gesetzt hat, das Leben und vor allem die Botschaft von Pater Richard Henkes gerade unter jungen Menschen bekannt zu machen. Dies geschieht vor allem vor allem durch die Ausstellung „MEHR LEBEN ENTDECKEN“ und das Theaterstück.

Der Schauspieler Bruno Lehan schaffte es, in dem neu renovierten, hell erleuchteten Plenarsaal des Mainzer Landtages eine dichte, konzentrierte Atmosphäre zu schaffen, so dass der Raum kurzzeitig zur Schreibstube, zur Kirche und zur Lagerzelle wurde. Boris Weeber hat das Stück so konzipiert, dass ein Schriftsteller den Auftrag erhält, ein Werk über Pater Henkes zu schreiben. Er tut sich schwer damit und gleitet immer mehr in die Rolle seines Protagonisten. So erlebt man einen Menschen, der mit seinem Schicksal und mit Gott ringt und den Mut aufbringt, die Wahrheit zu sagen und Unrecht beim Namen zu nennen.

Freiwillig in die tödliche Quarantäne

Pater Richard Henkes hatte sich als Priester, Prediger und Lehrer schon früh gegen die Ideologie des Nationalsozialismus gewandt. Deshalb war er aus der Schule genommen worden und im Hultschiner Ländchen als Pfarrer tätig. Hier kam er mit den Spannungen zwischen der deutschen und der tschechischen Bevölkerung in Kontakt, lernte selbst die tschechische Sprache, um vermitteln zu können. 1943 kam er in das KZ Dachau, wo er sich im Typhus-Winter 1944 freiwillig in die Quarantäne einschließen ließ, auch um tschechischen Mitgefangen beistehen zu können. Er infizierte sich und starb 45jährig am 22. Februar 1945. Nicht zuletzt auch durch die Initiative der katholischen Kirche in Tschechien wurde er am 15. September 2019 im Dom in Limburg seliggesprochen. Nach dem Theaterstück dankte P. Hubert Lenz dem Landtagspräsidenten für die Ermöglichung, „ABGERUNGEN“ an diesem Ort der Demokratie und der freien Rede aufführen zu können. Nicht ohne Stolz machte er darauf aufmerksam, dass das Stück jetzt auch in tschechischer Sprache vorliege und Anfang Mai in Prag aufgeführt werde. Nach dem beeindruckenden Theaterabend folgte ein gemütliches Beisammensein in der Abgeordnetenlobby des Landtages, wo Teile der Ausstellung „MEHR LEBEN ENTDECKEN“ gezeigt wurden. De Ausstellung wurde von Sonja Kirst initiiert, die wie P. Hubert Lenz zur Vallendarer Initiative WeG („Wege erwachsenen Glaubens“) gehört. Freund dieser Initiative ist der ehemalige Inspektuer der Polizei Rheinland-Pfalz, Werner Blatt, der in der Henkes-Gruppe in Ruppach-Goldhausen aktiv ist, dem Heimatort des Seligen. Er kennt aus seiner aktiven Zeit Hendrik Hering. Werner Blatt: „Ich bin tief beeindruckt von der Haltung von Pater Henkes und möchte, dass sie viele Menschen kennen lernen, gerade auch Menschen, die Verantwortung übernehmen. Dafür ist dieses Theaterstück das beste Medium.“ Nähere Informationen zum Theaterstück: www.haltung-heute.de/theater.



Autor Boris Weber



Landtagspräsident Hendrik Hering



Schauspieler Bruno Lehan



Landtagspräsident Hendrik Hering begrüßt Sonja Kist. Im Vordergrund P. Hubert Lenz.


Alle Fotos: © Landtag Rheinland-Pfalz

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Nachrichten

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